Erst illegal, dann legal. Jetzt egal?

Techno-Openair in Schenkenhorst ein voller Erfolg, aber ...

STAHNSDORF/SCHENKENHORST | Das erste offizielle Techno-Open-Air am 18. Mai in Schenkenhorst war für alle eine gelungene Veranstaltung. Sie hatte zwar nicht den "Charme" des Verbotenen, aber legal hat es auch Spaß gemacht – so empfanden es viele der befragten Technofans.
Die bislang illegalen Partys fanden bei Bewohnern der Region und den Gemeindeverwaltungen keinen Anklang. Um so erfreuter waren Organisator Marco Oede und sein Team, dass es drei offiziell genehmigte Openairs – gemeinsam mit dem MCC Schenkenhorst auf dessen Gelände – in diesem Sommer geben sollte. Beschlossen und verkündet von den Gemeindevertretungen Kleinmachnows und Stahnsdorfs sowie der Teltower Stadtverwaltung und nochmals vom Regionalausschuss. Jeweils 3000 Euro für Sicherheit, Technik, Sanitäranlagen usw. wollten die Kommunen zudem beisteuern. Für den Org-Chef ein großer Vertrauensbeweis. Gemeinsam mit Rosemarie Kaersten (GV Stahnsdorf) wurde die erste Veranstaltung auf die Beine gestellt und Oede ging auch finanziell in Vorleistung. Von den zugesagten Zuschüssen ist bis heute (Stand 6.6.2019) kein einziger Cent auf dem eigens beim MCC Schenkenhorst dafür eingerichteten Konto eingegangen.



Das ist der Grund dafür, dass das nächste für den 15. Juni angekündigte Event von den Organisatoren abgesagt worden ist, wie die "PNN" am 4. Juni berichtete. Die Enttäuschung st nicht nur bei den Machern groß, sondern auch bei den Jugendlichen.
Auf telefonische Anfrage beim Organisator erfuhr TKSzeit, dass die Kommunen nunmehr einen Finanzierungsplan vor der Veranstaltung vorlegen sollen. Davon war bislang in den Beratungen mit den Kommunen nie die Rede, zumal alle Belege über die Ausgaben vorleg- und einsehbar sind.
Für Außenstehende hat das alles ein Beigeschäckle: Vor den Wahlen Beifall, Jas und Zusagen, und viele Kommunalpolitiker besuchten das erste offizelle Openair – aber wie geht es nach den Wahlen weiter?
Was wünscht sich der Organisator für die Zukunft von Veranstaltungen dieser o.ä Art, wollte TKSzeit noch vom Organisator wissen: In Schenkenhorst einmal im Jahr, dafür ein größeres, vielleicht zweitägiges Openair-Event in Zusammenarbeit mit einer Veranstaltungsfirma, ansonsten Jugendclubs im Ort und mehrere festgelegte Standorte in der Region, an denen Openairs nicht nur für Fans des Techno, sondern auch anderer Musikrichtungen stattfinden können – das wär die Zukunft.

(TKSzeit)